ORA-Ausflug 2018 Ellwangen Aufnahme: Nicola Buhl |
Nicht der Pferde wegen hatte man sich an einem sonnigen Morgen auf den Weg gemacht, um einen gemütlichen Tag miteinander zu verbringen. Vielmehr lockte der Dreiklang aus Stadt, Schloss und Wallfahrtskirche Aktive und Ehemalige aus Chor und Orchester des Oratoren-Vereins in den Ostalbkreis nach Ellwangen. Die Strecke, auf der man unter der Woche stellenweise eher steht als fährt, war am Samstag in der Früh so schnell bewältigt, dass vor der Stadtführung noch genügend Zeit blieb, ein zweites Frühstück zu sich zu nehmen oder auf dem Wochenmarkt eine Runde zu drehen. Umso bereitwilliger lauschten dann alle der gut gelaunten Stadtführerin. Durch neun Jahrhunderte und etliche Architekturstile führte der Gang durch die ehemalige Fürstprobstei, kommentiert von wohltönend zwitschernden Vögeln. Zu sehen gab es eine gleichzeitig romanische und barocke katholische Kirche mit ökumenischer Verbindungstür zur benachbarten evangelischen Kirche, dazu einen gotischen Kreuzgang und die hoch über dem Eingang gelegene Michaelskapelle mit den Glasfenstern des Priesterkünstlers Sieger Köder. An den repräsentativen Stadtpalais der späteren Chorherren signalisierte die Größe der Madonnenfigurenmit den Status der adligen Besitzer. Vorbei an weiteren historischen Häusern – auch Herr Goethe logierte einmal hier – ging es dann zur Mittagseinkehr in die älteste Brauereigaststätte am Ort (Ellwangen stand einmal in Europa an dritter Stelle bei der Brauereidichte!). Damit hatte man auch dem Regen ein Schnippchen geschlagen, der um die Mittagszeit das Land wässerte. So konnte man anschließend das Schloss ob Ellwangen bei wieder strahlender Sonne besichtigen, unter der die vorsichtshalber mitgebrachten Regenschirme als Sonnenschutz zum Einsatz kamen. Einst war der imposante Bau wehrhafte Burg und repräsentative Renaissance- und Barockresidenz – heute kann sich in solch einem Rahmen ein Landratsamt nur wohlfühlen. Die Besucher belohnte auch der Blick auf die unter ihnen liegende Stadt und die Wallfahrtskirche Schönenberg auf dem gegenüber liegenden Hügel. Dieser wurde zum Kaffeetrinken angesteuert, wonach jeder die Kirche mit der von Sieger Köder gestalteten Krippe für sich besuchen konnte. Wer an diesem Tag noch nicht genug gelaufen war, hatte Gelegenheit, das Labyrinth in der Wiese vor der Kirche abzuschreiten. Verlorengegangen ist dabei niemand. |
ORA-Ausflug 2017 Nürnberg Aufnahme: Nicola Buhl
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An alles hatte man gedacht: Leichte Jacke, Sonnenhut, Sonnenbrille und – Regenschirm, hatte der Wetterbericht doch Sonnenschein und Regenfälle angekündigt. Ersteres erwies sich nur zu Fahrtbeginn am frühen Morgen als notwendig, Letzteres zum Glück überhaupt nicht, denn der Oratorien-Verein hatte für seinen Jahresausflug nach Nürnberg genau die Sonnenlücke zwischen zwei kühleren Tagen erwischt. Da war es auch nur gut, dass man die Besichtigung der Nürnberger Altstadt am höchstmöglichen Punkt startete, auf der Burg nämlich, und sich, von dort aus absteigend, von zwei gut gelaunten und witzigen Stadtführerinnen die Stadt und ihre Geschichte erläutern ließ. Dabei kam solides Schuhwerk dem leichteren Gang zugute, aber die durch Esslingen Altstadterfahrenen hatten auch da vorgesorgt. Von der richtigen Burg – Esslingen hat ja nur eine sogenannte –, deren Bergfried im 19. Jahrhundert das Muster für die Bekrönung von Esslingens Dickem Turm abgab, ging der Blick über ein alt anmutendes Dächermeer. Ihm war nicht mehr anzusehen, dass die Stadt nach dem letzten Krieg fast vollständig in Trümmern lag. Über Plätze, Treppen und durch Gassen, vorbei an Kirchen, dem Dürerhaus und einer immer noch produzierenden Lebküchnerei führte der Weg schließlich zu dem imposanten Heilig-Geist-Spital aus dem Mittelalter, damals Aufbewahrungsort der Reichskleinodien. Seiner ursprünglichen Bestimmung als „Spital“ kommt es heute noch nach: Es beherbergt ein Seniorenwohnheim. Aber es hielt auch für die müden Stadtwanderer Labe bereit. In dem schön über der Pegnitz gelegenen Restaurant konnte wer wollte, bei den Nürnberger Bratwürsten zulangen. Der Nachmittag blieb dann zur eigenen Gestaltung. Zur Wahl standen die weitere Erkundung der Innenstadt mit dem Besuch der einen oder anderen Kirche oder des Dürerhauses, der Gang ins Germanische Nationalmuseum mit seiner faszinierenden Instrumentensammlung und der Sonderausstellung zum Zeitalter Luthers oder die Fahrt zum Dokumentationszentrum beim ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Trotz dem schönen Wetter entschied sich über die Hälfte für Letzteres, auch wenn die Ausstellung im Torso der gigantomanischen Kongresshalle alles andere als leichte Kost war. Auf fast derselben Route, aber im milden Abendlicht und mit anderer Perspektive ging es im luxuriösen Reisebus wieder zum Ausgangspunkt zurück und in die Sommerpause. Elisabeth Görg |
ORA-Ausflug 2016 Bad Mergentheim Aufnahme: Hermann Klinger |
Der Ausflug 2016 für Mitglieder und Freunde des Oratorien-Vereins fand am 16. Juli statt. Er stand unter dem Motto: Deutschmeister, Mörike und Madonna Das Wetter war vielversprechend – hoffentlich würde es der Rest des Tages auch sein. Schließlich sind die Autobahnen um Stuttgart herum nicht unbedingt immer für ihre Durchlässigkeit bekannt. Wie durch ein Wunder gab es auf dem Weg ins Hohenlohische jedoch kein einziges Hindernis, von einem Traktor von oder zur Heuernte einmal abgesehen. So begann der Jahresausflug des Oratorien-Vereins in einem komfortablen Reisebus unter einem guten Vorzeichen. Pünktlich wurde die Gruppe in Bad Mergentheim von zwei Stadtführern zu einem anderthalbstündigen Stadtrundgang abgeholt. Im Mittelpunkt stand jeweils die Geschichte Mergentheims in Verbindung mit dem Deutschen Orden („Bad“ wurde es im 20. Jahrhundert nach der Entdeckung der Solquellen) und der Aufstieg der Stadt zum Sitz des Hoch- und Deutschmeisters des Ordens – allerdings auch der Verlust dieses Rangs durch die Auflösung des Ordens auf deutschem Gebiet durch Napoleon. Dabei setzten die Führer ihre eigenen Akzente. Stand bei dem einen auch die Dominikanerkirche auf dem Programm, so waren bei seiner Kollegin interessante Details zum Aufenthalt Eduard Mörikes in Mergentheim zu erfahren. Nach dem abschließenden Besuch der für eine Hochzeit bereits festlich geschmückten Schlosskirche fanden sich alle in der Alten Kanzlei zum Mittagsmahl zusammen – jeweils mit dem Menü ihrer Wahl, war doch die Bestellung zuvor telefonisch durchgegeben worden. Den Nachmittag konnte dann jeder selbst gestalten. Die meisten wählten bei strahlendem Sonnenschein einen mehr oder weniger ausgedehnten Spaziergang durch Schloss- und wahlweise auch Kurpark, wo dieses Jahr die Heimattage Baden-Württemberg stattfanden, andere machten einen Bummel durch die Stadt und testeten die Eis- und sonstigen Cafés. Das Testergebnis: sehr gut. Auf der Rückfahrt hielt man noch einmal, um der Stuppacher Madonna einen Besuch abzustatten. Ein eingehender Vortrag machte mit der Geschichte des Gemäldes und mit seinem faszinierenden Symbolgehalt bekannt. Wieder einmal bestätigte sich: Man sieht nur, was man kennt – oder erläutert bekommt. Und weiß es dann erst richtig zu schätzen. Pünktlich erreichte man am Abend wieder den Ausgangspunkt und verabschiedete sich in die Chor- und Orchesterferien: bis im September. E.Görg |
ORA-Ausflug 2015 Konstanz Aufname: Nicola Buhl |
Der ORA- Ausflug führte in diesem Jahr, am Samstag, den 18. Juli mit einer Busfahrt nach Konstanz. Sorge oder Erleichterung? Je nach Mentalität verhieß der Blick zum frühmorgendlichen Himmel an diesem Samstag für den alljährlichen Vereinsausflug befürchteten Regen oder ersehnte Kühle. Um es vorweg zu nehmen: Es wurde am Vormittag ein ganz kleines bisschen vom Ersteren und viel vom Letzteren, und der Nachmittag entwickelte sich zu einem richtig schönen sommerlichen Sonnentag. Für die Bodensee-, Konzils- und Universitätsstadt Konstanz war dies genau das Richtige. Am Ziel wurde die Gruppe gleich zum Stadtrundgang in Empfang genommen. Mit Daniel hatte man einen Führer, wie man sich ihn gar nicht besser vorstellen konnte: beschlagen, witzig und jederzeit zu weiteren Auskünften bereit. So konnte man bei der Erkundung der großen mittelalterlichen Altstadt erfahren, warum es ein Haus Zum Vorderen Elefanten und eins Zum Hinteren Elefanten gibt (nämlich das Vorderhaus und das Hinterhaus zum eigentlichen „Elefanten“), warum die freizügige und daher umstrittene „Imperia“ des Bildhauers Lenk die Schiffsreisenden an der Hafeneinfahrt empfängt (die Stadt lehnte sie ab, die Deutsche Bahn hingegen bot ihr Gelände dazu an) und warum das Konstanzer Münster zunächst so befremdlich uneinheitlich wirkt (jede Generation hat den Bau modifiziert). Als geführte Gruppe hatte man außerdem das Privileg, unter dem Münsterplatz die römischen Ursprünge von Konstanz aus nächster Nähe in Augenschein zu nehmen. Das Mittagessen wurde passenderweise in den „Konzilsgaststätten“, einem ehemaligen Handelskontor und Sitz des großen Konstanzer Konzils von 1414 bis 1418, eingenommen, wo es einen schönen Blick auf den Hafen und ein abwechslungsreiches Angebot an Fischgerichten gab. Den Nachmittag konnte jeder nach eigenem Gusto gestalten: das Rosgartenmuseum besuchen oder Tretboot fahren oder aber im Sea Life Center zahlreiche Fischarten bestaunen und sich im Tunnel unter dem großen Becken Hai und Riesenschildkröten von unten ansehen. Daneben und darüber hinaus eignete sich der Nachmittag auch bestens zum Flanieren und vielleicht auch Shoppen. Jeder und jede genoss wohl die quirlige und dennoch nicht hektische Atmosphäre, ein ideales Mittelding zwischen der eher ruhigen Esslinger und der eher wuseligen Stuttgarter Innenstadt an einem Samstagnachmittag. Bei der Rückfahrt durch die Baar und übers Gäu mit den abgeernteten oder noch reifenden Kornfeldern bot sich die sanfte Landschaft in einem anderem und immer wieder neuen Licht als Einstimmung auf den restlichen Sommerabend zuhause. Elisabeth Görg |
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